Bildungslandschaften vor dem Hintergrund von Partizipation und Teilhabe
Bildungslandschaften vor dem Hintergrund von Partizipation und Teilhabe
Dieser Forschungsbereich beschäftigt sich mit der empirischen Erforschung formaler und non-formaler Lernsettings sowie informellem und formellem Lernen, insbesondere vor dem Hintergrund von Chancen(un)gleichheit und dem Beitrag einzelner Settings zu Bildungsgerechtigkeit, Mitbestimmung, Partizipation und Teilhabe. Grundschule wird dabei nicht allein als die Institution Schule gesehen, sondern darüber hinaus als Teil einer Bildungslandschaft verstanden, die zusätzlich das Lernen in der Familie, mit Medien, in der Kinder- und Jugendarbeit, im Sport oder in der Musik einschließt. Es wird untersucht, wie die Berücksichtigung formeller und informeller Lernprozesse im Unterricht und die Vernetzung mit anderen Bildungsorten produktiv für den schulischen Lernerfolg genutzt werden können und wie (außer-)schulische Lernorte unter Berücksichtigung von Mitbestimmung, Partizipation und Teilhabe gestaltet werden können.
Hier finden Sie zu laufenden und abgeschlossenen Projekten dieses Forschungsbereichs weitere Informationen.
Laufende Projekte
Präkonzepte Kinderrechte
(Projekt aus Eigenmitteln)
Projektleitung:
Projektstart: 1. Oktober 2021
Abstract:
Theorie und Forschungsstand
In der Studie soll beantwortet werden, was Grundschüler*innen über ihre Kinderrechte wissen und wie sie deren Umsetzung im Schulalltag wahrnehmen.
Im Sinne des konstruktivistischen Lernens muss neu zu erwerbendes Wissen anschlussfähig an die vorhandenen Lernvoraussetzungen sein. Damit ist die Erfassung von Präkonzepten (Vorwissen, Vorerfahrungen etc.) der Schulkinder wichtig, um darauf aufbauend adaptive, an das Vorwissen der Kinder anschließende, Lernangebote zur Verfügung stellen zu können (z. B. Möller, 2018; 2000). Dies gilt auch für das Wissen der Kinder über ihre Rechte.
Die Notwendigkeit, dass Kinder Wissen über Kinderrechte haben und über ihre Rechte informiert werden müssen, ist in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben (bmfsfj, 2018), im Beschluss der Kultusministerkonferenz zur Menschenrechtsbildung in der Schule verankert (KMK, 2018, S. 3) und im LehrplanPLUS für den HSU-Unterricht in den Jahrgangsstufen 3/4 aufgenommen (Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, 2014, S. 241).
Es liegen einzelne wenige Studien vor, die das Wissen und die Vorerfahrungen der Kinder zum Thema Kinderrechte erfassen. Die Ergebnisse der Studie Children’s Worlds+ (Andresen & Möller, 2019) und des LBS-Kinderbarometers (Müthing, Razakowski & Gottschling, 2018) zeigen, dass die Mehrheit der befragten Kinder kein Wissen über Kinderrechte und die UN-Kinderrechtskonvention besitzt. Ob die Kinder tatsächlich kein Wissen darüber haben oder mit dem Begriff des Rechts nicht vertraut sind, bleibt dabei ungeklärt. Hier schließt die vorliegende Studie an, indem Präkonzepte von Grundschulkindern qualitativ erhoben werden. Es soll geklärt werden, woher die Kinder ihr Wissen und ihre Vorstellungen haben, welche Bedeutung sie den Kinderrechten beimessen und wie sie deren Umsetzung im Schulalltag wahrnehmen. Ebenso soll untersucht werden, welches Rechtsverständnis bei den Kindern vorliegt.
Fragestellungen
Zentrales Ziel der Studie ist die Beantwortung der Frage, welche Vorstellungen bei Grundschüler*innen über ihre Kinderrechte bestehen und wie sie deren Umsetzung im Schulalltag wahrnehmen.
Im Fokus stehen die beiden folgenden Fragestellungen:
- Welche Präkonzepte liegen bei Grundschüler*innen über ihre Kinderrechte vor?
- Wie nehmen Grundschüler*innen die Umsetzung der Kinderrechte im Schulalltag wahr?
Methode
Zur Erfassung der Präkonzepte werden leitfadengestützte Interviews mit Grundschulkindern der Jahrgangsstufen 3 und 4 durchgeführt. Es wird insgesamt ein N von 40 Schüler*innen anvisiert.
Aus den Daten einer Vorstudie wurde bereits ein Kategoriensystem deduktiv-induktiv entwickelt, mit dessen Hilfe die Interviews inhaltsanalytisch nach Mayring (2015) ausgewertet werden.
Literatur
Andresen, S. & Möller, R. (2019). Children's Worlds+. Eine Studie zu Bedarfen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Gesamtauswertung.
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. (2014). LehrplanPLUS Grundschule. Lehrplan für die bayerische Grundschule. Würzburg: Stürtz GmbH.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (bmfsfj). (2018). VN-Kinderrechtskonvention. Verfügbar unter: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/kinder-und-jugend/kinderrechte/vn-kinderrechtskonvention/vn-kinderrechtskonvention-86544. [Stand: 29.09.2021].
Mayring, P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken (12. Aufl.). Weinheim, Basel: Beltz Verlag.
Möller, K. (2000). Lernen als Veränderung von . Theoretische Bezugspunkte zu den Begriffen Präkonzept und Postkonzept. In Kommission für Lehrplan und Lehrmittelfragen der Erziehungsdirektorin des Kantons Bern (Hrsg.), Lernwelten: Natur, Mensch, Mitwelt (S. 26-28). Bern: Berner Lehrmittel und Medienverlag.
Möller, K. (2018). Die Bedeutung von Schülervorstellungen für das Lernen im Sachunterricht. In M. Adamina, M. Kübler, K. Kalcsics, S. Bietenhard & E. Engeli (Hrsg.), „Wie ich mir das denke und vorstelle…“. Vorstellungen von Schülerinnen und Schülern zu Lerngegenständen des Sachunterrichts und des Fachbereichs Natur, Mensch, Gesellschaft (S. 35–50). Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.
Müthing, K., Razakowski, J. & Gottschling, M. (2018). LBS-Kinderbarometer Deutschland 2018. Stimmungen, Trends und Meinungen von Kindern aus Deutschland.
KMK. (2018). Menschenrechtsbildung in der Schule. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 04.12.1980 i.d.F. vom 11.10.2018.
Publikationen:
„Kinderrechte sind Sachen, die Kinder haben sollen, damit sie glücklich leben“: (Kinder‑)Rechtsvorstellungen von Grundschulkindern
In: Zeitschrift für Grundschulforschung (2024)
ISSN: 1865-3553
DOI: 10.1007/s42278-024-00207-3
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PROMIT. Professionalisierung von Grundschullehramtsstudierenden für einen mitbestimmungssensiblen Grundschulunterricht
(Projekt aus Eigenmitteln)
Projektleitung:
Projektstart: 1. April 2022
Akronym: PROMIT
Abstract:
Theoretischer Hintergrund
Das Recht der Kinder auf Mitbestimmung, das seine juristische Begründung und Verankerung in derUN-Kinderrechtskonvention (BMFSFJ, 2019) findet – insbesondere aber auch der grundschulpädagogische Auftrag, der die Erfahrbarkeit demokratischerHandlungskompetenzen im Sinne grundlegender Bildung (Einsiedler, 2014) vorsieht,stellen nur erste Begründungslinien für die Wichtigkeit der Mitbestimmung von Grundschulkindern dar.
Im Rahmen dieses Dissertationsvorhabens wird Mitbestimmung in Anlehnung an Ertl, Martschinke & Grüning (2022) anhand folgender vier Facetten, die die Forderung nach mehr Mitbestimmung ausder Kinderperspektive widerspiegelt, operationalisiert: Informiert- und Gehört-werden, Mitplanen und Mitberaten, Mitgestalten sowie Mitentscheiden.
Im vorliegenden thematischen Kontext werden die Begriffe Mitbestimmung, Demokratiebildung, Partizipation etc. häufig synonym verwendet, da sie im Wesentlicheneine ähnliche Kernbotschaft implizieren und doch zeichnen sich bedeutsameNuancen ab (Coelen, 2010). Nachfolgend wird ausschließlich der Terminus Mitbestimmung verwendet. Mitbestimmungwird zudem als kollektiver Aushandlungsprozess im Sinne der Demokratieverstanden, der bereits durch das Präfix Mit- suggeriert wird (Müller-Kuhn& Häbig, 2022). Das Kollektiv bezieht sich auf die Lehrer:innen-Schüler:innen-Ebenesowie die Schüler:innen-Schüler:innen-Ebene und ist somit von derSelbstbestimmung abzugrenzen.
Im Grundschulunterricht lassen sich bestehende Maßnahmen zur Umsetzung derMitbestimmung primär im Rahmen institutioneller Formen, wie z. B. Klassenratoder Klassensprecher:inwahl identifizieren (Brügelmann, 2011; vbw, 2020). Ausnationalen und internationalen Studien geht hervor, dass es mehr undqualitätsvoller Mitbestimmung für Kinder im Grundschulalter bedarf, die auf derkonkreten Erfahrbarkeit und tatsächlichen Umsetzung beruht (Andresen & Möller, 2019;Kutsar et al., 2019; Müthing, Razakowski & Gottschling, 2018). AktuelleErgebnisse einer Delphi-Studie (Gerbeshi et al., 2022) belegen, dass auchExpert:innen aus verschiedenen Bildungsorten (Praxis-)Bedarfe für „echte“ Mitbestimmung benennen, die als Entwicklungsprozess und Zukunftsaufgabe undletztendlich als Forschungsdesiderat zu deuten sind.
In einer weiteren Studie konnte gezeigt werden, dass sich bei Lehrkräften einehohe Diskrepanz zwischen dem Soll- und Ist-Zustand abzeichnet. Es wird zumeinen ein Überzeugungsproblem und zum anderen ein Umsetzungsproblemqualitätsvoller Mitbestimmung im Unterricht konstatiert (Brügelmann, 2011).Daraus wird die Notwenigkeit der Professionalisierung bereits im Rahmen der Lehrkräfteausbildung abgeleitet, die einen Raum schaffen muss, der angehendeLehrkräfte für die Thematik sensibilisiert und zur Reflexion anregt und gleichzeitig zum Empowerment über Handlungsmöglichkeiten führt.
Erkenntnisinteresse und Forschungsfragen
Das Erkenntnisinteresse besteht darin zu erfahren, inwiefern ein neu konzipiertes Seminar einenBeitrag zur Professionalisierung von Grundschullehramtsstudierenden im Hinblickauf einen mitbestimmungssensiblen Grundschulunterricht leistet. In Anlehnung anBaumert & Kunter (2011) liegt der Fokus zum einen auf dem Professionswissen(fachliches und fachdidaktisches Wissen) und zum anderen auf denselbstregulativen Fähigkeiten sowie Überzeugungen, zu denen Selbstwirksamkeitserwartungen und Einstellungen maßgeblich zählen. Zusammenfassend wird nachfolgend vonProfessionalisierungsfacetten gesprochen.
Daraus lassen sich folgende (vorläufige) Forschungsfragen ableiten:
Welche Voraussetzungen bringen Studierende mit in das Seminar?
Wie entwickeln sich die Professionalisierungsfacetten?
Wie bedingen sich die Professionalisierungsfacetten über die Zeit?
Methodisches Vorgehen
Es handelt sich um eine Interventionsstudie mit Grundschullehramtsstudierenden,die über eine Seminarveranstaltung erfolgen wird. Demnach stellt dieHochschullehre das Forschungsfeld dar.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist ein vorrangig quantitatives Vorgehen mittels einesFragebogens mit offenen und geschlossenen Fragen im Prä-Post-Design in Planung.Langfristig soll zudem ein Kontrollgruppendesign Anwendung finden, um dieValidität zu gewährleisten und zu sichern. Die aktuellen Überlegungen schließen jedoch ein Mixed-Methods-Design nicht aus, im Rahmen dessen auch vertiefendeInterviews mit Studierenden ebenfalls denkbar wären. Insgesamt wird eineStichprobe von n= 50 bis 100 angestrebt.
Literaturangaben
Andresen, S. & Möller, R. (2019). Children‘sWorlds+. Eine Studie zu Bedarfen vonKindern und Jugendlichen in Deutschland. Gütersloh: Bertelsmann.
Baumert, J. & Kunter, M. (2011). Das Kompetenzmodell von COACTIV. In M. Kunter, J. Baumert & W. Blum (Hrsg.), Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. Ergebnisse des Forschungsprogramms COACTIV (S. 29–53). Münster: Waxmann.
Brügelmannn, H. (2011). Den Einzelnen gerecht werden in der inklusiven Schule. Mit einer Öffnung des Unterrichts raus aus der Individualisierungsfalle! Zeitschrift für Heilpädagogik, 62 (9), 355-362.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend(BMFSFJ) (Hrsg.). (2019). Übereinkommen über die Rechte des Kindes.VN-Kinderrechtskonvention im Wortlaut mit Materialien. MKL Druck GmbH & Co KG.
Coelen, T. (2010). Partizipation undDemokratiebildung in pädagogischen Institutionen. Zeitschrift für Pädagogik, 56(1), 37-52.
Einsiedler, W. (2014).Grundlegende Bildung. In W. Einsiedler (Hrsg.), Handbuch Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik (4. erg.und aktualisierte Aufl., S. 225– 233). Bad Heilbrunn u.a.: UTB.
Ertl, S.,Martschinke, S. & Grüning, M. (2022). Lasst uns mitbestimmen!Grundschulkinder und ihr Recht auf Mitbestimmung. In Grüning, M., Martschinke, S. et al. (Hrsg.), Mitbestimmungvon Kindern (74-91).Weinheim: Beltz Verlag.
Gerbeshi, L., Cejvan, S., Bärtlein, L., Richter, S., Ertl, S. & Martschinke, S. (2022). Demokratiebildung (schon) imGrundschulalter?! Praxisbedarfe aus Sicht von Expert:innen. Grundschule aktuell(159).
Kutsar, D., Soo, K., Strózik, T., Strózik, D., Grigoraș, B. &Bălțătescu, S. (2019). Does the Realization of Children’s Rights Determine Good Life in8-Year-Olds’ Perspectives? A Comparison of Eight European Countries. Child Indicators Research,12(1), 161–183
Müller-Kuhn, D. &Häbig, J. (2022). Partizipation, Mitbestimmung, Beteiligung…? Eine begriffliche Differenzierung und damit verbundene Problematiken. In Grüning, M.,Martschinke, S. et al. (Hrsg.), Mitbestimmungvon Kindern(74-91). Weinheim: Beltz Verlag.
Müthing, K.,Razakowski, J. & Gottschling, M. (2018). LBS-Kinderbarometer Deutschland 2018. Stimmungen, Trends und Meinungen von Kindern aus Deutschland.
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.(2020). Bildung zu demokratischer Kompetenz. Gutachten. Münster: Waxmann.
Publikationen:
Mehr Informationen dazu finden Sie unter Qualifikationsarbeiten.
Mitbestimmungsmöglichkeiten im Unterricht aus der Perspektive von Kindern - Eine Studie auf der Basis von Gruppendiskussionen in der Grundschule
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Projektleitung:
Projektstart: 1. August 2022
Akronym: MiKi
Mittelgeber: Stiftungen
Abstract:
Die Studie soll einen wichtigen Beitragliefern zur Frage, welche Mitbestimmungsmöglichkeiten Kinder in der Grundschulewahrnehmen und welche Wünsche sie im Bereich der Mitbestimmung für die Zukunft äußern. Diese Studie ist dem Forschungsbereich "Bildungslandschaften vor dem Hintergrund von Partizipation und Teilhabe" amInstitut für Grundschulforschung angesiedelt.
Um nachhaltigeUnterstützungsangebote für qualitätsvolle Mitbestimmungsmöglichkeiten für dieUnterrichtspraxis entwickeln und zugleich (angehende) Lehrkräfte für dieseswichtige Thema professionalisieren und fortbilden zu können, soll mitdieser Studie die Mitbestimmung im Unterricht weiter erforscht und damit auchein Beitrag zur Demokratiebildung geleistet werden. Ziel ist es, nicht nur Expert:innen und damit Erwachsenen, sondern auch Kindern Gehör zuverschaffen zu diesem schulisch bedeutsamen,aber auch gesellschaftlich wichtigen Thema. Dafür werden methodisch sowohl quantitative als auch qualitative Zugänge gewählt.
Ein kindgerechtes Erzähltheater mit Tierschulkindern aus dem Dschungel in Gestalt von Fingerpuppen wurde entwickelt, das die Kinder dazu ermuntert, über ihreErfahrungen und ihre Wünsche zu berichten. Die ca. 45-minütigen Gruppendiskussionen werden im Zeitraum von Oktober 2022 bis Februar 2023 an unterschiedlichen Schulen in Bayern, Hessen und Sachsen durchgeführtund sollen im Rahmen des Schulunterrichts in den Klassen 2 bis 4 umgesetzt werden.
Im Rahmen der Erhebung werden Arbeitsblätter an Grundschulkinder ausgehändigt, die dazu dienen, die individuellen Sichtweisen der Kinder zur Wahrnehmung der Mitbestimmungsmöglichkeiten und Wünsche zu erfassen. Darüber hinaus werden auch Lehrer:innenfragebögen eingesetzt, um auch die Sichtweisen der Lehrkräfte hinsichtlich der Thematik zu eruieren und sie damit in den Gesamtkontext einzubinden.
Publikationen:
Demokratiebildung im Grundschulalter - Ergebnisse aus der Kinderstudie „Kinder reden mit“ (Teil II)
(2023)
URL: https://www.dkjs.de/aktuell/meldung/news/kinderstudie-zur-demokratiebildung-im-grundschulalter/
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Kinder reden mit. Praktische Handlungsempfehlungen für pädagogische Fachkräfte an Grundschulen in Anlehnung an die Ergebnisse der Kinderstudie zur Demokratiebildung im Grundschulalter 2023
(2024)
URL: https://www.dkjs.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/programme/DKJS_Kinder-reden-mit_Handlungsempfehlung_R_WEB.pdf
BibTeX: Download
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Mitbestimmung als Unterrichtsprinzip: Ein Interview mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung
(2024)
URL: https://www.dkjs.de/aktuell/meldung/news/mitbestimmung-als-unterrichtsprinzip/
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Mitbestimmung und Unterrichtsqualität: Zusammenhänge zwischen der Umsetzung des Kinderrechts auf Mitbestimmung und gutem Unterricht in der Grundschule
(Projekt aus Eigenmitteln)
Projektleitung:
Projektstart: 1. Januar 2021
Publikationen:
Möchten Grundschulkinder im Unterricht (mehr) mitbestimmen?
In: Michael Haider, Richard Böhme, Susanne Gebauer, Christian Gößinger, Meike Munser-Kiefer, Astrid Rank (Hrsg.): Nachhaltige Bildung in der Grundschule, Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt, 2023, S. 307-312
ISBN: 978-3-7815-6035-2
DOI: 10.35468/6035
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Demokratische Teilhabe in der Grundschule – Welche Mitbestimmungsmöglichkeiten nehmen Kinder im Klassenkontext wahr?
In: Zeitschrift für Bildungsforschung (2024), S. 1-16
ISSN: 2190-6890
DOI: 10.1007/s35834-024-00430-z
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Abgeschlossene Projekte
Ganztagsorganisation durch Hort-Kooperation
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Projektleitung:
Projektstart: 1. Januar 2013
Projektende: 31. Dezember 2015
Mittelgeber: andere Förderorganisation
Abstract:
Projektpartner*innen
Prof. Dr. Bärbel Kopp (Institut für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Dr. Michael Haider (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Universität Regensburg)
Christian Elting (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg; https://fis.uni-bamberg.de/cris/project/pj00567)
Projektförderung
Das Forschungsprojekt wurde am Institut für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg initiiert und aus Mitteln des Sonderfonds für wissenschaftliche Arbeiten der FAU gefördert.
Kurzskizze
Im innovativen Hort-Kooperationsklassen-Konzept einer Nürnberger Brennpunktschule arbeiten die Lehrkräfte von Grundschulklassen intensiv mit dem pädagogischen Personal des Horts zusammen. Damit wird ein teilgebundenes, partiell integrierendes Modell ganztägiger Bildung umgesetzt, das über die bloße Betreuung und Beaufsichtigung hinausreicht und für die Schüler mit teilweise ungünstigen sozialen und familiären Voraussetzungen nachteilsausgleichend wirken soll.
Die quasi-experimentelle Evaluationsstudie begleitete von 2013 bis 2015 die Implementation dieser innovativen Form ganztägiger Bildung und Betreuung in einem Mixed-methods-Design. Mittels qualitativer und quantitativer Erhebungs- und Auswertungsverfahren wurden Merkmale der Hort-Kooperation anhand ihrer Effekte auf die Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung der Schüler*innen (N = 94) in den ersten beiden Schuljahren evaluiert. Flankierend wurden hierzu die Einschätzungen der Akteur*innen in leitfadengestützen Interviews erfasst und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet (Perspektive der Eltern: Anmeldemotive, Zufriedenheit, Veränderungsbedarfe, Effekte auf Eltern, Familie, Kind; Personal: Besonderheiten des Konzepts, Effekte auf Kind und professionelle Rolle). Ferner wurden mittels Fragebögen Merkmale der Kooperations- und Unterstützungspraxis aus Sicht des Personals erfasst (Verzahnung unterrichtlicher und außerunterrichtlicher Angebote, inhaltlicher Austausch über Kooperations- und Unterstützungspraxis, leistungs- und persönlichkeitsbezogene Unterstützungsmaßnahmen).
Durch die wissenschaftliche Begleitung wurden förderliche und weniger förderliche Aspekte erfasst und offengelegt, um die evidenzbasierte Weiterentwicklung des Konzepts zu unterstützen.
Publikationen:
Wirkungen des Ganztags auf Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler
In: H. Steinhäuser, K. Zierer, A. Zöller (Hrsg.): Portfolio Ganztagsschule, Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, 2018, S. 231-239
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Unterstützung im Leistungs- und Persönlichkeitsbereich durch Kooperation? Ergebnisse einer wissenschaftlichen Begleitung von Hort-Kooperationsklassen
In: Schulpädagogik heute (2016), S. 1-15
ISSN: 2191-754X
Open Access: http://www.schulpaedagogik-heute.de/SHHeft13/02_Forschung/02_05.pdf
URL: http://www.schulpaedagogik-heute.de/SHHeft13/02_Forschung/02_05.pdf
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Unterstützung von Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung durch Kooperation? Ergebnisse einer wissenschaftlichen Begleitung von Hort-Kooperationsklassen.
In: S. Hadeler, K. Moegling, G. Hund-Göschel (Hrsg.): Was sind gute Schulen? Teil 3: Forschungsergebnisse (zuvor erschienen in: Schulpädagogik heute, 7(13))., Prolog-Verlag: Immenhausen bei Kassel, 2016, S. 107-122
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Sichtweisen von Grundschullehramtsstudierenden auf das Kinderrecht auf Partizipation
(Projekt aus Eigenmitteln)
Projektleitung:
Projektstart: 1. November 2018
Projektende: 31. Dezember 2020
URL: https://www.grundschulforschung.phil.fau.de
Abstract:
Theorie und Forschungsstand
In den Artikeln 12 und 13 der UN-Kinderrechtskonvention wird jedem Kind das Recht auf Äußerung und Berücksichtigung der eigenen Meinung zugesprochen. Ein Kernbereich des Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule stellt die Verwirklichung der Kinderrechte dar. Für Unterricht und Schule bedeutet dies neben der Vermittlung der Kinderrechte auch die Eröffnung von Partizipationsgelegenheiten (KMK 2018). In den Leitlinien des LehrplanPLUS für bayerische Grundschulen findet sich ebenfalls eine Verankerung des Rechts der Grundschüler*innen auf Partizipation. Zur Umsetzung sollen Kinder an Entscheidungen beteiligt werden, dabei sie sollen zu aktiven Mitgestaltenden werden. Damit diese Partizipation gelingen kann, müssen auch Lehrkräfte „eine neue Rolle und Haltung“ einnehmen (Leitlinien LehrPLUS, S. 11). Eine verstärkte Einbindung von Schüler*innen in unterrichtliche und schulische Aktivitäten kann zu einer Steigerung der Motivation (z.B. Deci & Ryan 1993), der Lebenszufriedenheit (Pupeter & Schneekloth 2018) oder einer verbesserten Lehrer-Schüler-Beziehung (Helsper et al. 2006) führen. Die Partizipation von Schüler*innen ist mit Herausforderungen an Lehrkräfte verbunden, das geforderte neue Rollenverständnis kann zu Konflikten mit bereits vorhandenen, subjektiven Theorien führen (Strauss et al. 2017). Partizipationserfahrungen in Schulzeit, Hochschule und Praktika im Lehramtsstudium prägen das spätere unterrichtliche Handeln und somit auch das eigene Rollenverständnis (Wiedemair, 2011, S. 162). Schüler*innen werden vor allem in Randbereiche des Schullebens, z.B. bei außerunterrichtlichen Aktivitäten wie Schulfesten, einbezogen, eher selten hingegen können Schüler*innen bei Methodik, Unterrichtsinhalt und -form mitbestimmen (Wetzelhütter et al. 2013).
Fragestellungen
Das Forschungsprojekt widmet sich der Frage nach dem Grad der Umsetzung und Thematisierung von Kinderrechten, v.a. in Hinblick auf die Artikel 12 und 13 der UN-Kinderrechtskonvention in der Grundschule. Dabei soll der Fokus auf die Lehrerbildung gerichtet werden und im ersten Schritt Präkonzepte Studierender des Lehramts Grundschule im Hinblick auf die Umsetzung in Schule und Unterricht erfasst werden.
Leitende Fragestellungen sind:
1. Was wissen Grundschullehramtsstudierende zu Studienbeginn über Kinderrechte im Allgemeinen bzw. das „Kinderrecht auf Mitbestimmung“?
2. Welche Möglichkeiten zur Umsetzung des Kinder „Kinderrechts auf Mitbestimmung“ können sich Grundschullehramtsstudierende vorstellen?
Erhebungsmethode
Zur Erfassung der Sichtweisen von Studierenden auf das Recht der Kinder, mitbestimmen zu dürfen, wurden Grundschullehramtsstudierende anhand von Fragebögen und in Gruppendiskussionen befragt. Hierbei wurde das Wissen über Kinderrechte und Umsetzungsmöglichkeiten, eigene Erfahrungen bezüglich der Umsetzung (in der eigenen Schulzeit und im Schulpraktikum) sowie Erwartungen bzw. Befürchtungen an eine Partizipation von Grundschüler*innen erfasst.
Zwischenstand
Die ersten Ergebnisse zeigen ein geringes Wissen der Studierenden über Kinderrechte, dabei wird dem Kinderrecht auf Mitbestimmung im Vergleich zu anderen Kinderrechten eher wenig Bedeutung beigemessen. Die Studierenden verfügen einerseits nur geringfügig über Ideen und Wissen zur konkreten Umsetzung, was die wenigen Erfahrungen aus der eigenen Schulbiografie und in den Lehramtspraktika widerspiegelt. Genannte Ideen beziehen sich dabei fast ausschließlich auf das Schulleben, während Möglichkeiten im konkreten Unterrichtsalltag im Klassenzimmer eher einen „blinden Fleck“ darstellen. Es zeigt sich andererseits, dass insgesamt in dem Kinderrecht auf Mitbestimmung Chancen für Lehrer*innen und Schüler*innen gesehen werden.
Literaturangaben
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (2014): LehrplanPLUS Grundschule. Lehrplan für die bayerische Grundschule.
Deci, E.L. & Ryan, R.M. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. In: Zeitschrift für Pädagogik (39)2, S. 223-238.
Helsper, W., Böhm-Kasper, O. & Sandring, S. (2006). Die Ambivalenzen der Schülerpartizipation – Partizipationsmaße und Sinnmuster der Partizipation im Vergleich. In W. Helsper et al. (Hrsg): Unpolitische Jugend? S. 310-339. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Kultusministerkonferenz (2018): Menschenrechtsbildung in der Schule (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 04.12.1980 i.d.F. vom 11.10.2018).
Pupeter, M. & Schneekloth, U. (2018). Selbstbestimmung: Selbstständigkeit und Wertschätzung. In: World Vision Deutschland e.V. (Hrsg.): Kinder in Deutschland 2018. 4. World Vision Kinderstudie. S. 148-195. Weinheim, Basel: Beltz.
Strauss, N., Zala-Mezo, E., Herzig, P., Häbig, J. & Müller-Kuhn, D. (2017). Partizipation von Schülerinnen und Schülern ermöglichen: Perspektiven von Lehrpersonen. In: Journal für Schulentwicklung 4, S. 13-21.
Wetzelhütter, D., Paseka, A. & Bacher, J. (2013) Partizipation in der Organisation Schule aus der Perspektive der Schülerinnen und Schüler. In S. Weber, M. Göhlich, A. Schröer, C. Fahrenwald & H. Macha (Hrsg.): Organisation und Partizipation. Organisation und Pädagogik. S. 157-166. Wiesbaden: Springer VS.
Wiedemair, Andrea (2011): Partizipation in der Volksschule. Analyse Subjektiver Theorien von Lehrerinnen und Lehrern. In A. Gastager, J.-L. Patry & K. Gollackner (Hrsg.): Subjektive Theorien über das eigene Handeln und Tun. S. 157-170. Innsbruck, Wien, Bozen: StudienVerlag.
Vereinte Nationen (1989): Übereinkommen über die Rechte des Kindes. New York. www.netzwerk-kinderrechte.de
Publikationen:
Demokratiebildung im Grundschulalter – eine Bedarfsanalyse
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Projektleitung:
Projektstart: 1. Oktober 2021
Projektende: 31. März 2022
Mittelgeber: Stiftungen
Abstract:
Im Auftrag und in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) wird im Rahmen des Projekts eine Bedarfsanalyse zur „Demokratiebildung im Grundschulalter“ durchgeführt, mit dem Ziel vorhandene Praxisbedarfe für eine qualitätsvolle und grundlegende Demokratiebildung im Grundschulalter zu eruieren.
Zunächst werden über eine Desktoprecherche bereits identifizierte Handlungsbedarfe erfasst und gebündelt. Daran schließt sich im Rahmen eines querschnittlichen Mixed-Methods-Design eine Bedarfserhebung bei verschiedenen Akteursgruppen an. In einer Delphie-Befragung sollen ausgewählte Expertinnen und Experten aus beispielsweise Wissenschaft, Praxis und Administration zu Praxisbedarfen zur Demokratiebildung im Grundschulalter befragt werden und identifizierte Bedarfe diskutieren. Parallel dazu ist eine bundesweite Online-Befragung in den verschiedenen Akteursgruppen geplant. Zudem sind vertiefende Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Praxis, Administration etc. anvisiert.
Aus den eruierten Praxisbedarfen werden schließlich konkrete Handlungsempfehlungen, unter Berücksichtigung der verschiedenen Akteursgruppen, abgeleitet.
Publikationen:
Demokratiebildung (schon) im Grundschulalter?! Praxisbedarfe aus Sicht von Expert:innen.
In: Grundschule aktuell 159 (2022)
ISSN: 1860-8604
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Demokratiebildung im Grundschulalter - eine Bedarfsanalyse
(2022)
URL: https://www.dkjs.de/aktuell/meldung/news/dkjs-studie-demokratie-im-grundschulalter-erfahrbar-machen/
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Kinderrechte und Mitbestimmung in der Grundschule als Ziel der Lehrer*innenbildung
(FAU Funds)
Projektleitung:
Projektstart: 1. Mai 2019
Projektende: 1. August 2022
Akronym: KiMi-L
Abstract:
Zielsetzung:
In einer Interventionsstudie soll untersucht werden, ob und wie durch spezifische Lernangebote Studierende dazu motiviert und befähigt werden können, eine verstärkte Schüler*innenmitbestimmung im Unterricht der Grundschule umzusetzen. Dazu sollen hochschulische Lernangebote im Rahmen von Schulpraktika entwickelt und auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.
Bisherige Forschungsaktivitäten:
Im Mai 2019 wurde eine Fragebogenerhebung mit Grundschullehramtsstudierenden (N=145) des 1. und 2. Fachsemesters der FAU durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass Studierende, obwohl sie die Umsetzung von Schüler*innenmitbestimmung als gewinnbringend erachten; eine Vielzahl und Vielfalt an Befürchtungen (z.B. Kontrollverlust, Probleme curriculare Vorgaben einzuhalten) äußern, die einer Umsetzung entgegenstehen können, und dass eigene Schulerfahrungen und Beobachtungen eine Rolle spielen können (Grüning & Martschinke, eingereicht).
Bislang besteht noch ein Mangel an Belegen, ob und welche hochschulischen Lernangebote, speziell auch im Zusammenhang mit Praktikumsveranstaltungen, dazu führen können, dass Studierende Mitbestimmung in ihren Unterrichtsversuchen umsetzen können (Gamsjäger 2019).
Design und geplantes methodisches Vorgehen
Ziel ist es zu überprüfen, ob sich durch gezielte Angebote Einstellungen Lehramtsstudierender zur Mitbestimmung in der Grundschule sowie deren fachdidaktisches Wissen (Baumert & Kunter 2011) zur Umsetzung von Mitbestimmung im Unterricht positiv verändern lassen. Die Intervention soll im Rahmen des studienbegleitenden grundschulpädagogischen Praktikums durchgeführt werden, da hier direkte Effekte von Lernangeboten aus der Begleitveranstaltung auf die Unterrichtspraxis und die Einstellungen der Studierenden untersucht werden können.
Phase 1 (WS 21/22)
Die erste Phase dient der Vorbereitung von Erhebungsinstrumenten sowie der Erfassung von Daten einer Kontrollgruppe und soll sich folgender Fragestellung widmen:
- Wie wirken sich die Erfahrungen in den Praktika auf die (a) Einstellungen und (b) Selbstwirksamkeit Studierender im Grundschullehramt in Bezug auf die Umsetzung von Schüler*innenmitbestimmung aus?
Phase 2 (WS 22/23 & WS 23/24)
Eine Interventionsstudie in Phase 2 dient der systematischen Einführung hochschulischer Lernangebote mit dem Fokus auf die Mitbestimmung von Schüler*innen, mit der folgende Fragen beantwortet werden möchten:
- Können spezielle hochschuldidaktische Lernangebote in der Praktikumsbegleitveranstaltung eine günstigere Entwicklung der Einstellungen und der fachdidaktischen Handlungskompetenz erzielen?
- Welche Unterschiede ergeben sich zwischen den Studierenden in der Kontrollgruppe und in den beiden Interventionsgruppen in Hinblick auf (a) ihre Einstellungen zur Mitbestimmung von Grundschüler*innen (b) ihre Selbstwirksamkeit (c) die Umsetzung von Mitbestimmung in ihren Unterrichtsversuchen während des Praktikums?
Literatur:
Baumert, J. & Kunter, M. (2011). Das Kompetenzmodell von COACTIV. In M. Kunter, J. Baumert, W. Blum, U. Klusmann, S. Krauss & M. Neubrand (Hrsg.), Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. Ergebnisse des Forschungsprogramms COACTIV (S.29-53). Münster: Waxmann.
Gamsjäger, M. (2019). Schülerpartizipation als Thema der Sekundarstufenausbildung. Eine Analyse von fünf Leitbildern zu Bedingungen und Umsetzbarkeit mit Lehramtsstudierenden. Online Journal für Research an Education 11. https://journal.phnoe.ac.at/index.php/resource/article/view/650/676.
Grüning & Martschinke (eingereicht). „Mitspracherecht der Schüler*innen“, aber auch Kontrollverlust für die Lehrkraft“. Gewinne und Herausforderungen bei der Umsetzung von Mitbestimmung aus der Perspektiven von Grundschullehramtsstudierenden. In: M. Grüning, S. Martschinke, J. Häbig & S. Ertl: Mitbestimmung von Kindern. Weinheim: Beltz Juventa.
Publikationen:
Mitbestimmung von Kindern - Grundlagen für Unterricht, Schule und Hochschule
Weinheim: 2022
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Lasst uns mitbestimmen! Grundschulkinder und ihr Recht auf Mitbestimmung
In: M. Grüning, S. Martschinke, J. Häbig & S. Ertl (Hrsg.): Mitbestimmung von Kindern - Grundlagen für Unterricht, Schule und Hochschule, Weinheim: Beltz Juventa, 2022
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„Mitspracherecht der Schüler*innen”, aber auch „Kontrollverlust für die Lehrkraft“. Gewinne und Herausforderungen bei der Umsetzung von Mitbestimmung aus der Perspektive von Grundschullehramtsstudierenden
In: M. Grüning, S.Martschinke, J. Häbig & S. Ertl (Hrsg.): Mitbestimmung von Kindern - Grundlagen für Unterricht, Schule und Hochschule, Weinheim: Beltz Juventa, 2022, S. 213-230
ISBN: 978-7799-6558-9
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Kooperatives Promotionskolleg „Bildung als Landschaft. Zum Verhältnis von formalen und non-formalen Bildungsorten sowie formellem und informellem Lernen im Kindes- und Jugendalter“
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)
Projektleitung:
Projektbeteiligte: ,
Projektstart: 11. Juli 2013
Projektende: 1. Januar 2016
Mittelgeber: Stiftungen
URL: http://www.bildungslandschafterforschen.de/
Abstract:
Das Promotionskolleg „Bildung als Landschaft. Zum Verhältnis von formalen und non-formalen Bildungsorten sowie formellem und informellem Lernen im Kindes- und Jugendalter“ ist ein gemeinsames Promotionskolleg
- des Instituts für Grundschulforschung der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg,
- des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
- der Fakultät Sozialwissenschaften der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg
- der Fakultäten für Sozialwissenschaften sowie für Religionspädagogik, Bildungsarbeit und Diakonik der Evangelischen Hochschule Nürnberg
- in Kooperation mit der Hans-Böckler-Stiftung.
Das Promotionskolleg, welches verschiedene Fachzugänge integriert, möchte vorzugsweise herausragenden Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Soziale Arbeit, Religionspädagogik, Elementarpädagogik und Erwachsenenbildung sowie Personen, die mindestens das erste Staatsexamen an Lehramt Grund-, Haupt- und Realschulen abgeschlossen haben, eine strukturierte Promotionsausbildung bieten.
Mit dem Thema des Kollegs „Bildung als Landschaft – zum Verhältnis von formalen und non-formalen Bildungsorten sowie formellem und informellem Lernen im Kindes- und Jugendalter“ wird versucht, die – auch in der Forschung ersichtliche – Versäulung des Bildungswesens in schulische Bildungsforschung einerseits und außerschulische Bildungsforschung andererseits zu überwinden und die Erträge sowie die Bedeutung non-formaler Bildungsangebote im Zusammenspiel mit formaler Bildung als »Bildungslandschaft« in den Blick zu nehmen. Mit dem Promotionskolleg ist das thematische Interesse verbunden, Lernprozesse aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen wahrzunehmen und die häufig getrennten Orte formaler und non-formaler Bildung aufeinander zu beziehen. Es geht darum, deren Ineinandergreifen zu beschreiben. Dieses möchten wir sowohl aus der Perspektive des Lebenslaufes von Kindern und Jugendlichen als auch im Verständnis der in diesem Kontext agierenden pädagogischen Professionellen bearbeiten. Mit dem Konzept der »Bildungslandschaft« wird in der Bildungspraxis der normative Anspruch markiert, diese bisher getrennt gesehenen Welten formellen und informellen Lernens bzw. formaler und non-formaler Bildung in der Ausgestaltung regionaler und kommunaler Bildungskontexte stärker aufeinander zu beziehen und damit synergetisch fruchtbar zu machen. Gerade im Kontext von Bemühungen um stärkere Bildungsgerechtigkeit ist dieses ein zentrales Anliegen.
Das Promotionskolleg ist über das thematische Interesse hinaus durch zwei zentrale Motive geprägt:
Eine strukturierte Promotionsausbildung für im Wissenschaftsbetrieb häufig vernachlässigte Berufsgruppen
Die Absolventinnen und Absolventen der Grundschulpädagogik sowie weiterer Studiengänge des Lehramts (Hauptschule, Realschule) haben dann, wenn sie eine Promotion anstreben, das Problem, dass sie in ihrer universitären Ausbildung nur eine sehr eingeschränkte Ausbildung in Forschungsmethoden erfahren haben. Zudem haben viele Doktorandinnen und Doktoranden nach dem ersten Staatsexamen das Referendariat abgeschlossen und zum Teil auch schon einige Jahre in der Schule gearbeitet.
Die Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (vormals Fachhochschulen) mit den Abschlüssen Diplom oder Master haben ebenfalls ein Studium mit starkem Berufsbezug und – je nach Ausbildungsort – sehr unterschiedlicher forschungsmethodischer Ausbildung abgeschlossen; auch wenn diese in der Ausbildung vermittelt werden, hat nur die Minderheit der Absolventinnen und Absolventen intensive Forschungserfahrungen sammeln können. Viele können seit der Einführung des Bachelor und Master vor oder zwischen Bachelor-Abschluss und Master eine längere Berufsphase vorweisen oder haben ein Diplom bzw. einen Master berufsbegleitend erworben.
Beiden Absolventengruppen ist damit gemeinsam, dass sie einen auf die Promotion und die Forschungskompetenz bezogenen Nachqualifizierungsbedarf haben. Beiden Gruppen ist aber auch gemeinsam, dass sie über vielfältige berufliche Erfahrungen im Bildungs- und Erziehungsbereich verfügen und diese Feldkenntnis gewinnbringend für den Forschungszugang und auch die Datenanalyse nutzen können. Zudem haben Angehörige der oben genannten Berufsgruppen in ihrem Forschungsgegenstand breite Gemeinsamkeiten und können sich bei der Durchführung ihrer Projekte wechselseitig anregen und unterstützen. Es ist ein Motiv dieses Kollegs, diesen im Wissenschaftsbetrieb oft zu wenig beachteten Berufsgruppen eine gute Möglichkeit zur Promotion zu bieten. Zudem könnten auf diesem Weg auch Studienabsolventinnen und -absolventen aus sozial benachteiligten Herkunftsfamilien – die häufiger ein Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften als ein Universitätsstudium absolvieren – weitere Qualifikationswege erschlossen werden.
Erproben neuer Wege in der Promotionskooperation zwischen einer Universität und Hochschulen für angewandte Wissenschaften
Seit einiger Zeit werden an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften Masterstudiengänge angeboten, die zur Promotion berechtigen. Hochschulen für angewandte Wissenschaften verfügen nicht über das Recht zu promovieren; Universitäten hingegen haben das Recht der Promotion. Lehramtsstudierende im Bereich des Lehramts an Grund-, Haupt- und Realschulen werden in Bayern unterhalb des Niveaus eines Masterabschlusses ausgebildet und brauchen für eine Promotion in der Regel eine weitere Qualifizierung (zumindest im Bereich von Forschungsmethoden).
Vor diesem Hintergrund möchten wir Möglichkeiten einer institutionellen Kooperation im Bereich der Promotionsausbildung durch ein gemeinsames Kolleg entwickeln und erproben.
http://www.bildungslandschafterforschen.de/
Publikationen:
Das Bild über Schule und schulisches Lernen von Schulanfängern: Eine Interviewstudie zu schulischen Konzepten von Vorschulkindern.
Berlin: Logos Verlag, 2019
(Individuum — Entwicklung — Institution, Bd.8)
ISBN: 978-3832548452
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